Die Fortsetzung der UAS- Pritschen- Restaurierung ab Oktober 2006

 

Im Oktober 2006 erfolgte der Umzug nach Perleberg.


 

November 2006

Der Motor ist startklar, die Bremsen entlüftet, der provisorische Tank befestigt und die Räder sind montiert. Schnell noch einen Schonbezug auf das wertvolle Sitzpolster, kurze Sichtkontrolle aller Aggregate und Prüfung der Gestänge für Kupplung und Getriebe.

Dann Scheunentor auf und raus auf den Hof. Leider regnet es in Strömen und deswegen fällt die Probefahrt buchstäblich ins Wasser. Beim ersten Anbremsen halten diese gnadenlos fest und alle vier Räder rollen nur mit viel Mühe. Die Ursache dafür ist jedoch schnell gefunden: Der Bremskraftverstärker oder besser, seine Befestigung. Normalerweise gehört der "original" hier nicht rein, aber der Dachdeckermeister aus Thüringen wird sich seinerzeit wohler gefühlt haben, wenn er voll beladen mit allerlei Dachdeckermaterial bremsen musste. Deswegen ließ er einen Bremskraftverstärker aus dem Wolga M24 einbauen.

Die Traverse für den Wolga- Bremskraftverstärker und die "nicht originale" Befestigung sind im Prinzip ordnungsgemäß montiert, dennoch habe ich die Bolzen wohl ein paar Umdrehungen zu fest angezogen. Der Zylinder wurde verformt und der Kolben dadurch verklemmt.

Ich suchte die Fotos raus, die wir vor der Demontage des Bremskraftverstärkers machten und dabei viel mir auf, dass hier eine andere Schelle zur Befestigung hingehörte. Wenn ich die wieder gefunden habe, werde ich diesen geringfügigen Mangel beseitigen. Bis dahin belasse ich es bei der jetzigen Variante mit selbstsichernden Muttern.

 

  Nach der ersten kurzen Ausfahrt erfolgt nun die Farbgebung und die Konservierung des hinteren Fahrgestelles.


Dezember 2006

Die Dekorationen der Dachdeckerzunft müssen nun endgültig weichen. Der begabte Maler möge es mir verzeihen.

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Die weitere Komplettierung des Fahrzeugs im Februar und März 2007:

Nun endlich ging es daran, die Ventile einzustellen.

Der Ölschlamm ist nicht so schön anzusehen und lässt auch erahnen, wie es um die Laufleistung sowie um die Wartung und Pflege des Motors bestellt war. Das Ventilspiel, welches sich ja auch durch deutlich vernehmliches Klappern bemerkbar machte, war jenseits von Gut und Böse. Nach vernünftiger Justage aller Ventile läuft der Motor nun erheblich ruhiger.

 

Doch dann kam die Vergaserproblematik.

Der K131A versagte plötzlich seinen Dienst. Die Ursache dafür schien schnell gefunden: Die Beschleunigerpumpe war fest. Warum auch immer, aber das Gummi hatte sich soweit vergrößert oder klebte dermaßen fest, dass nur noch die Kombizange und gehörige Zugkraft den Kolben und die Pumpe trennten. Kurzerhand eine andere Membran eingebaut und siegessicher  den Vergaser wieder angeflanscht, doch die Symptome blieben die gleichen: Ruckartiges Gasgeben führte zum verrecken des Motors und im Standgas waren Fehlzündungen und ein unsteter Drehzahlverlauf nicht zu beherrschen. Was nun??? Vergaser wieder raus und noch mal die Beschleunigerpumpe kontrolliert, welche einwandfrei einspritzte bei der kleinsten Bewegung der Drosselklappe. Vergaser wieder rein und nichts hatte sich gebessert. Da half nur ein anderer Vergaser. Es ist nun ein K129-ger eingebaut, der sich ordnungsgemäß einstellen ließ und einwandfrei funktioniert. Was auch immer mit dem K131A nicht stimmt, ich weiß es bis heute nicht und wäre für hilfreiche Tipps zur Lösung des Problems sehr empfänglich und dankbar.

Nachdem nun der Vergaser ausgetauscht, die Zündung kontrolliert und alle Ventile justiert sind, kam mir spontan die Idee zum Wechseln der Blattfedern. Die Hinteren stellten kein großes Problem dar und waren unter zu Hilfenahme zweier Wagenheber zum reindrücken schnell gewechselt. Na, wenn das so gut klappt, dann wird es vorn ebenso schnell gehen, dachte ich mir. Doch weit gefehlt. Entgegen meiner Annahme gestaltete sich das Einführen der Federn in die Aufnahmen vorn als unmöglich, jedenfalls reichten die besagten Wagenheber und die Hebebühne nicht aus. Obwohl der Motor vorn für das nötige Gewicht sorgt, ließen sich Federn und Fahrzeug nicht so einander annähern, dass die Aufnahmen zu den Federn passten. Da fehlte uns nun das nötige Spezialwerkzeug. Aus Ermangelung des Selben, (denn wer hat schon einen Federspanner für Blattfedern rum liegen oder kennt jemanden, der einen hat???) bauten wir uns den selber.

Ein Stück U-Profil und vier große Schraubzwingen lösten das Problem. Leider war ich nicht anwesend, als die Federn auf diese Weise eingebaut wurden, sodass die Bilder fehlen.

 

Mitte März ging es nun an die Innenausstattung. Die Innenraumgestaltung wurde ergänzt durch zwei Leuchten, damit auch während der Dunkelheit der nötige Durchblick im Fahrhaus nicht verloren geht. Die Motorraumbeleuchtung wird demnächst eingebaut. Zu diesem Zeitpunkt fehlten mir noch die passenden Leuchten. Die hervorragende Lärmdämmung des Innenraums macht sogar den Einsatz einer Beschallungsanlage möglich, deren Qualität mit den gewählten Lautsprechern in den Türen als durchaus angemessen erwartet wird. Die Farbgebung des Armaturenträgers wird im Zuge der Gesamtlackierung des Fahrzeugs natürlich in Wagenfarbe erfolgen, doch bisher ließen die klimatischen Verhältnisse leider keine ordentliche Verarbeitung der RAL6014-Farbe zu.

Erst, wenn die Temperaturen dauerhaft frühlingshaft geworden sind, wird eine Lackierung in der gewünschten Qualität möglich sein.


April 2007

    Nun ist es endlich Frühling geworden und die Temperaturen dementsprechend angenehm. Die gerollte Lackierung, wie oben zu sehen, musste ich nochmals komplett anschleifen, um eine vernünftige Grundlage zu schaffen für die anständige Lackierung.

 

 

Während meines Osterurlaubs 2007 habe ich die Restaurierung beendet und sämtliche Formalitäten, wie GTÜ- Gutachter und Zulassung erledigt.

Was nun noch fehlt zur endgültigen Fertigstellung sind die hinteren Schutzbleche und die Anhängerkupplung.

 

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